Kornelkirsche: giftig oder essbar?

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Zwei rote Kornelkirschen an einem Ast der im Fokus ist | © Gettyimages / Nahhan
Kornelkirschen sind gesund und lecker. Aus den Ästen kann man sogar Joghurtkulturen gewinnen.
© Gettyimages / Nahhan
Steckbrief
Pflanzzeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Blütezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Erntezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
winterhart
trockenheitsverträglich
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Topfanbau möglich
Rhizomsperre notwendig
giftig
Standort:
sonnig bis halbschattig, warm
Boden:
keine besonderen Ansprüche
Höhe und Platzbedarf:
6 bis 8 Meter hoch und breit, kann kleiner gehalten werden
essbare Teile:
Reife Früchte oder eingelegte leicht unreife Früchte
Anbau:
Freiland
Obstart:
Wildobst
Bestäubungsart:
Fremdbestäubung
Lebensdauer:
mehrjährig

Die Kornelkirsche hat essbare Früchte, mit ihr kann Joghurt hergestellt werden und sie ist auch wichtig für Vögel und Bienen. 

Die Kornelkirsche ist ein tolles Wildobst, das nicht nur für Bienen und Vögel wichtig ist, sondern auch für mich nutzbar ist.

Im März bietet sie den Wild- und auch den Honigbienen überlebenswichtigen Nektar und Pollen. Im Spätsommer und Herbst bietet sie dann Mensch und Vogel Nahrung.

Also die ideale Pflanze für jeden Naturgarten. Aber was viele gar nicht wissen, sogar die Äste der Kornelkirsche sind äußerst nützlich. Denn wer Joghurt selbst machen will, kann sich die Starterkultur sparen und stattdessen kleine Stücke der Kornelkirschzweige als Starterkultur verwenden.

Kornelkirsche Herkunft   

Die Kornelkirsche kommt ursprünglich aus Asien und Südeuropa. Heute ist sie in Asien, Südamerika und Europa beheimatet. In Deutschland ist sie allerdings nur in Süddeutschland heimisch.

Früher gehörte sie zusammen mit der Mispel zu einem der wertvollsten Obststräucher. Genau wie die Mispel, geriet aber auch die Kornelkirsche in Vergessenheit und wird langsam wieder von vielen Gärtnern für sich entdeckt. Sie gehört zur Familie der Hartriegelgewächse.

Kornelkirsche Wuchs 

Die Kornelkirsche gibt es als Wildform, die als sehr großer Strauch wächst. Es gibt aber auch Kulturformen als großwachsendes Hochstämmchen. Wenn du aber nur wenig Platz hast und dennoch eine Kornelkirsche anbauen möchtest, dann kannst du sie mit einem regelmäßigen Schnitt auch klein halten.

Allerdings solltest du dies nicht im März machen. Denn bereits im März (manchmal sogar schon im Februar) bilden sich die leuchtend gelben Blüten, aus denen 2 Zentimeter große, oval runde, rote Früchte entstehen.

Kornelkirsche richtig pflanzen und pflegen 

Der beste Pflanzzeitraum ist Oktober bis Mitte November. Dann kann sich die Pflanze nämlich bis zum Neuaustrieb, vollkommen auf die Wurzelbildung konzentrieren.

Kornelkirsche richtig gießen 

Die Kornelkirsche sollte nie ganz austrocknen. Sie können Trockenperioden zwar überleben, aber es ist nicht förderlich für die Pflanzengesundheit. Die ersten 2 bis 3 Jahre sollte deshalb in regenarmen Wochen gegossen werden. Ist das Wurzelwerk nach 3 Jahren stark genug, kann sich die Kornelkirsche in der Regel selbst mit Wasser versorgen.

Kornelkirsche richtig düngen

Beim Pflanzen kannst du bereits Kompost in das Pflanzloch geben. Danach musst du sie nur noch einmal im Jahr düngen - nämlich im Frühjahr, wenn die Blätter austreiben. Auch hierfür kannst du einfach reifen Kompost in die Erde um die Kornelkirsche herum einarbeiten.

Kornelkirsche richtig schneiden 

Die Kornelkirsche musst du nicht schneiden, vorausgesetzt, du hast genug Platz. Wenn du der Kornelkirsche allerdings nur begrenzten Platz gibst, dann solltest du ihn regelmäßig schneiden. Das verträgt die Kornelkirsche auch gut. Allerdings sollte man darauf achten, dass sich nur an einjährigen Trieben Blüten bilden, was zu Ernteausfällen führen kann, wenn du diese wegschneidest.

Kornelkirsche ernten

Ab Mitte August bis Ende September reifen die Früchte heran. Diese haben ein angenehm fruchtiges, säuerliches und angenehm süßes Fruchtfleisch. Wenn die Früchte vollreif sind, dann fallen sie oft vom Strauch.

Kornelkirschen kannst du sehr gut trocknen, einfrieren und sie schmecken ebenfalls als Saft oder Marmelade. Sie können aber auch als Preiselbeeren-Ersatz genutzt werden oder im leicht unreifen Zustand als „Falsche Oliven“ in Weinessig eingelegt werden. Somit ist sie eine ideale Pflanze für die Vorratshaltung.

Kornelkirsche vermehren

Die Kornelkirsche kann leicht vermehrt werden. Entweder vermehrst du sie über Samen oder über Stecklinge. Wenn du sie über Samen vermehren möchtest, dann brauchst du viel Geduld.

Denn es kann zwei Winter dauern, bis die Samen aufgeben. Dabei sollte die Aussaat im Freien erfolgen, da sie die Kälte brauchen, um zu keimen.

Etwas schneller geht es über Stecklinge. Dafür schneidest du nach der Blütezeit 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe. Diese sollten gerade erst frisch verholzten und noch weich sein.

Diese musst du zum Bewurzeln nur noch in feuchte Anzuchterde, die mit Sand abgemagert wurde, hineinstecken. Dann sollten sie drei Wochen, warm, hell und feucht stehen. Du musst aber darauf achten, dass die Stecklinge nicht schimmeln, also immer wieder lüften.

Kornelkirsche überwintern

Die Kornelkirsche benötigt keinen Winterschutz, sie ist frosthart.

Kornelkirsche: Besondere Sorten

Jolico: Die Sorte Jolico ist eine Kultursorte mit besonders großen Früchten. Außerdem ist sie besonders süß.

Flava: Flava ist eine der ältesten Sorten. Sie bringt gelbe Früchte hervor, die mit ihrem besonders fruchtigen Aroma hervorstechen.

Schönbrunner Gourmet Dirndl: Eine weitere großfrüchtige Sorte mit angenehm süßem Geschmack. Sie wird in Österreich auf einen extra hohen Zuckergehalt hin selektiert.

Pancherevo: Diese Sorte wächst recht schmal und eher in einer baumartigen Wuchsform. Allerdings wird sie bis zu 5 Meter hoch.

Kornelkirsche Krankheiten und Schädlinge: 

Die Kornelkirsche hat kaum Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten. Es gibt zwar Pilze, die die Kornelkirsche befallen können. Hier reicht es, die befallenen Äste einfach abzuschneiden und in der Restmülltonne zu entsorgen. Der Verbiss durch Wild ist tatsächlich die größte Gefahr für die Kornelkirsche.

Häufig gestellte Fragen 

Wann schneidet man die Kornelkirsche?

Am besten schneidest du die Kornelkirschen direkt nach der frühen Blüte Ende Februar. Ab März solltest du keine Vogelhecken mehr schneiden.

Ist die Kornelkirsche giftig für Hunde?

Nein, die Kornelkirschen ist nicht giftig für Hunde. Sie sollten dennoch nicht zu viele davon fressen, da es sonst zu Verdauungsproblemen kommen kann.

Kann man die Kornelkirsche roh essen?

Ja, du kannst die Kornelkirsche roh essen.

Warum blüht die Kornelkirsche nicht?

Die Kornelkirsche blüht nur an einjährigem Holz. Hast du dieses zu stark eingekürzt, kann es passieren, dass die Kornelkirsche gar nicht blüht. Es kann aber auch an einem zu schattigen Standort liegen.

Sind die Kerne der Kornelkirsche giftig?

Nein, die Kerne der Kornelkirsche sind nicht giftig.

Ist die Kornelkirsche heimisch?

Ja, die Kornelkirsche ist in Deutschland heimisch, auch wenn sie heutzutage kaum noch zu finden ist. Allerdings nur in Süddeutschland.

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