Himbeeren: So gelingt Anbau und Pflege der kleinen Früchte

Reife Himbeeren am Strauch | © Getty Images/ 2ndLookGraphics
Himbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten im Garten
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Steckbrief
Aussaatzeit
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Pflanzzeit
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Blütezeit
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Erntezeit
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winterhart
Topfanbau möglich
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Standort:
sonnig
Boden:
locker
Höhe und Platzbedarf:
40 - 50 cm
Bestäubungsart:
Selbstbestäubung

Frische Früchte griffbereit im Garten? Gar kein Problem! Himbeeren sind Sommersnacks, pflegeleicht und lassen sich einfach pflanzen.

Aus eigenem Anbau schmeckt einfach alles besser. Das gilt auch für Himbeeren. Diese sind für mich im Sommer nicht mehr wegzudenken. Das Beste daran: Himbeersträucher bringen viele Früchte und du kannst sie ohne viel Aufwand pflanzen, pflegen und ernten. Worauf wartest du noch? 

Herkunft 

Die Himbeere ist eine der beliebtesten Sommerfrüchte. Sie stammt aus den nördlichen Zonen Europas und aus Westsibirien. Dadurch tolerieren gerade die Wild- und Zuchtsorten kaltes Klima. Himbeeren sind Mitglied der Rosengewächse.  

Wuchs 

Himbeeren wachsen als Sträucher. Je nach Sorte werden sie bis 3 m hoch. Der Himbeerstrauch erneuert sich dabei laufend aus dem Wurzelstock. Die Stängel wachsen aufrecht. Bei guter Pflege tragen Himbeersträucher aber bis zu 10 Jahre schmackhafte Früchte. 

Himbeeren richtig pflanzen und pflegen  

Die perfekte Pflanzzeit für Himbeeren ist der Herbst. Dadurch haben sie über den Winter ihre Ruhe und können langsam, aber sicher anfangen zu wachsen. Je nachdem, welche Himbeersorte du pflanzen möchtest, kann auch eine Pflanzzeit im Frühjahr sinnvoll sein.  

Die Pflanzung der Himbeeren fängt schon bei der Auswahl des richtigen Standorts an. Die Himbeere sollte nicht dahin gepflanzt werden, wo zuvor schon einmal Beeren ihrer Art saßen. Das erhöht nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass noch Erreger im Boden wohnen.  Außerdem sollte der Standort sonnig sein und lockeren Boden haben. Sandige Lehmböden sind optimal, denn ansonsten können sich Pilzkrankheiten schnell im Boden bilden. 

Entferne vor der Pflanzung das Unkraut im Umkreis deines Beetes und grabe die Erde um, damit sie locker wird. Um die Nährstoffversorgung zu garantieren, kannst du die Erde zusätzlich mit Kompost durchmischen oder einen Langzeitdünger verwenden. Beim Ausheben des Pflanzlochs für die Himbeeren solltest du dich an der Größe ihres Wurzelballens orientieren und dann das Doppelte an Platz einplanen. Nachdem du dieses ausgehoben hast, fülle das Loch mit frischer Erde auf. 

Die Himbeeren selbst kannst du auch auf die Pflanzung vorbereiten. Ritze dafür den Wurzelballen an, sodass er sich auflockern lässt. Tauche ihn anschließend in ein Wasserbad, bis er sich vollgesogen hat. Beachte beim Pflanzen einen Abstand von mindestens 40 cm, so kommen sich deine Himbeersträucher nicht in die Quere.  Dann kannst du die Himbeeren in das Loch setzen, die Wurzeln mit Erde bedecken und diese anschließend festtreten. Dann wird nochmals gewässert. 

Richtig gießen  

Himbeeren mögen es gerne, wenn sie in feuchtem Boden wachsen können. Was sie allerdings so gar nicht mögen, ist Staunässe. Gerade in den trockenen Monaten solltest du sie also ausreichend wässern, 10 Liter alle zwei Tage sind ein guter Richtwert und gerade dann wichtig, wenn die Pflanze in ihrer Anfangszeit ist und dann anfängt, erste Früchte zu tragen. 

Richtig düngen  

Damit der Boden durchgehend feucht bleibt, lohnt sich das Mulchen der Erde. Dafür kannst du normalen Rindenmulch, Holzhäcksel oder Laub verwenden. Das Mulchen hält aber nicht nur die Feuchtigkeit im Boden, sondern schützt Himbeersträucher auch vor Rutenkrankheiten und hindert das Unkraut am Wachsen. Herbsthimbeeren solltest du einmal jährlich ungefähr 2 bis 5 cm dick mulchen, Sommerhimbeeren vertragen das Mulchen nach der Ernte am besten. Grundsätzlich hilft Mulch aber das ganze Jahr über. 

Richtig schneiden  

Damit deine Himbeersträucher viele Früchte bringen, kann es helfen, ihn regelmäßig zurückzuschneiden. Der Schnitt erfolgt je nach Sorte zu unterschiedlichen Jahreszeiten und wird auch unterschiedlich durchgeführt. Hier wird zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden. 

Damit die Ruten des Strauchs nicht wahllos auf dem Boden liegen, empfiehlt es sich, dir eine Rankhilfe anzuschaffen. Damit kannst du die Sträucher stützen und ihre Ruten am Spalier befestigen. 

Ernte 

Sommerhimbeeren werden zwischen Juni und Juli geerntet, Herbsthimbeeren kannst du von August bis zum Herbst pflücken. Je nach Witterung kann der Zeitpunkt der Reife variieren. Reife Himbeeren erkennst du an der kräftigen Farbe und sie lassen sich einfach von ihrem Strunk ablösen.  

Die beste Zeit zum Pflücken von Himbeeren ist morgens. Achte darauf, nur die ganz reifen Früchte abzuziehen, sind sie noch nicht reif, reifen sie nicht mehr nach.  

Damit die Himbeeren nach der Ernte nicht zerfallen oder matschig werden, kannst du die Himbeeren auch mitsamt ihrer Zapfen, also dem Strunk, an dem die Himbeeren hängen, abschneiden. 

Reife Himbeeren sind weich, aber so gleichzeitig auch druckempfindlich. Zupfe die Beeren also nur vorsichtig vom Strauch ab. Ernte die reifen Beeren schnell, da sie ansonsten schnell faul werden oder überreif Schädlinge anlocken können. 

Verwendung 

Himbeeren lassen sich wunderbar roh als Snack zwischendurch essen. Aber auch gefriergetrocknet sind die Beeren ein echter Vitaminlieferant. Sie sind nahezu überall einsetzbar. Ob roh oder gefroren, im Kuchen oder Smoothie oder gar in einem herzhaften Salat mit fruchtig-frischen Dressing. Ein wahrer Allrounder.  

Vorratstauglichkeit 

Frische Himbeeren kannst du im Kühlschrank aufbewahren. Sortiere jedoch vorher solche mit Druck- und Faulstellen aus. Am besten lagerst du sie in einem Behälter, der Luft zulässt. Sind die Himbeeren trocken und nicht feucht, halten sie länger. Himbeeren sind nicht kälteempfindlich und können auch eingefroren werden. Sobald sie gepflückt wurden, reifen sie nicht mehr nach. 

Überwinterung 

Himbeeren sind eine winterharte Obstsorte und überleben daher auch tiefe Temperaturen bis -15 Grad. Es lohnt sich aber trotzdem, sie im ersten Jahr nach der Pflanzung über den Winter mit Laub oder Mulch zu bedecken. So kann die Erde weniger schnell gefrieren. 
Hältst du Himbeeren im Topf, solltest du diese an einem geschützten Ort überwintern und den Topf mit Vlies umwickeln. Dieser verhindert, dass die Erde komplett durchfriert. 

Beliebte Sorten 

Man unterscheidet zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren und auch dabei wieder zwischen verschiedene Farben. Wir zeigen euch die beliebtesten Sorten. 

‘Autumn Amber‘: Eine robuste Sorte, die im Spätsommer und Herbst reift. Die Beeren haben eine apricotartige Farbe und schmecken süß-säuerlich. 

‘Black Jewel‘: Eine schwarze Himbeersorte. Diese enthalten große Mengen am Pflanzenfarbstoff Anthocyanin. Sie gehört zu den Sommerhimbeeren und schmeckt süßlich, der Geschmack erinnert leicht an Honig. Durch ihre Farbe und Form ähnelt sie der Brombeere.  

‘Malling Orion‘: Eine rote Sorte der Sommerhimbeere. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine Herzform. Ihr Geschmack ist süßlich. Diese Sorte ist außerdem widerstandsfähig gegen Meltau, also praktisch in der Pflege. 

Krankheiten und Schädlinge 

Auch Himbeeren können von Schädlingen befallen werden, gerade wenn Pflege-, oder Standortbedingungen nicht passen.  

Wie so oft machen sich auch Blattläuse oder Spinnmilben über die Himbeersträucher her. Diese lassen sich aber beispielsweise mit Kernseifenlauge vertreiben. Sprühe diese dafür einfach auf die Pflanze. Auch andere Tiere wie die Florfliegenlarven verspeisen die Schädlinge und können die Himbeeren so schützen. 

Eine der Krankheiten, die am häufigsten bei den Himbeeren auftaucht, ist die rote Wurzelfäule. Dabei färben sie die Wurzeln rot und fangen an zu faulen. Die Krankheit wird vor allem durch Staunässe ausgelöst und der gefallene Himbeerbusch lässt sich dann kaum retten. Achte also darauf, Staunässe zu vermeiden oder pflanze die Himbeeren in einem Hügelbeet an. 

Auch durch die Beschneidung der Ruten können Krankheitserreger in die Pflanzen eindringen. Dadurch bleibt das Wachstum der Himbeeren aus und die Blätter des Strauchs bekommen blaue Flecken. Schneide nicht zu viele Triebe auf einmal ab und besprühe den Strauch mit einer Brennnesseljauche. So kannst du die Rutenkrankheit vertreiben. 

Häufig gestellte Fragen  

Muss ich alle Himbeeren an ein Gerüst binden? 
Nein, das kommt allerdings auf die Sorte an. Mittlerweile gibt es Himbeeren, die auch ohne Stütze stehen können. Die Herbstsorte ‘Autumn Bliss’ ist beispielsweise eine davon. 

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