Nistkasten: So wird er gereinigt und aufgehängt

Ein Nistkasten im Baum wird von einem blauen Vogel besucht | © Getty Images/ Christina Granena
Nistkästen sind eine sinnvolle Ergänzung in deinem Garten
© Getty Images/ Christina Granena

Du hast einen Nistkasten im Garten? Einmal im Jahr solltest du ihn gründlich reinigen, damit sich neue Tiere einnisten können. So kannst du vorgehen.

Wenn der Nistkasten in deinem Garten unbewohnt ist, ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um ihn gründlich zu reinigen und den nächsten Bewohnern eine Brutstätte ermöglichen zu können. Wir verraten dir, wie du das am einfachsten anstellst.

Nistkästen reinigen – Ein Muss?

Gerade aus hygienischen Gründen ist es wichtig, den Nistkasten in deinem Garten einmal im Jahr zu säubern, denn Vögel lassen ihr Nistmaterial zurück, wenn sie den Nistkasten verlassen. Neben Schmutz können sich auch Krankheitserreger wie Milben und Zecken darin befinden, die sich auch in Ritzen verstecken. Werden diese nicht beseitigt, gefährden sie die Brut der nächsten Bewohner. Diese sollte ihre Brutstätten nicht darauf bauen müssen. Das kann Fressfeinde anlocken.

Nistkasten reinigen – der ideale Zeitpunkt

Zwischen September und Oktober haben die Vögel den Nistkasten verlassen und du kannst dir Zeit nehmen, ihn zu reinigen. So können sich Fledermäuse und Co. über den Winter dort einnisten. Um sicherzugehen, dass der Nistkasten unbewohnt ist, lohnt es sich, ihn vor der Reinigung eine Weile zu beobachten.

Tipp der Redaktion: Hast du die Reinigung verpasst, kannst ihn auch im Frühjahr säubern. Tu dies allerdings schon im Februar, bevor die ersten Vögel erneut damit beginnen, ihre Nester im Nistkasten zu bauen.

Vor der Reinigung

Im ersten Schritt solltest du sichergehen, dass dein Nistkasten wirklich unbewohnt ist. Falls dort schon Tiere brüten, lass diese ungestört und verschiebe die Reinigung.

Ist der Nistkasten leer, kannst du mit der Reinigung beginnen. Achte darauf, den Kasten im Freien sauberzumachen, denn so hast du nicht Gefahr, dass Ungeziefer ins Haus gelangt. Nutze beim Säubern Handschuhe.

Nistkasten reinigen - Schritt für Schritt

Nimm zu Beginn den Nistkasten ab. Im ersten Reinigungsschritt solltest du das alte Nest entfernen. Dieses kannst du ganz einfach herausnehmen, nachdem du den Nistkasten geöffnet hast. Fege dann den Schmutz und Überbleibsel heraus und entsorge ihn im Hausmüll.

Erkennst du im Kasten einen Parasitenbefall, kannst du ihn zusätzlich mit warmem Wasser ausspülen. Das reicht vollkommen aus. Vermeide unbedingt chemische Reinigungsmittel oder Insektenspray - denn diese können den Tieren schaden. Trockne den Kasten im letzten Schritt der Reinigung, schließe ihn und hänge ihn wieder auf.

Nistkästen richtig aufhängen

Hast du die Reinigung abgeschlossen, kannst du den Nistkasten wieder aufhängen. Er sollte in zwei bis drei Meter Höhe angebracht werden. Das Einflugloch zeigt im Idealfall nach Osten, so ist der Kasten nicht zu lange der Sonne ausgesetzt.

Zu befestigen, eignen sich Alu-Nägel oder Schrauben. Damit kein Regen hineinlaufen kann, darf er nicht nach hinten überhängen. Hängst du mehrere Nistkästen für gleiche Vogelarten auf, lasse einen Mindestabstand von zehn Metern zwischen ihnen. So bekommt jede Vogelart genügend Nahrung.

Nistkästen für verschiedene Arten brauchen einen Abstand von mindestens drei Metern. Anbringen kannst du den Nistkasten direkt nach der Reinigung im Herbst, dadurch können Tiere darin überwintern. Damit die Nistkästen für Katzen und Marder nicht zugänglich werden, bringe sie an unzugänglichen Orten wie Hauswänden oder Balkonen an.

Nistkästen-Arten

Nicht jeder Nistkasten ist gleich und für jede Vogelart gibt es unterschiedlich große Einfluglöcher und Bruträume.  

Es gibt Kästen mit einem oder gar zwei Einfluglöchern von ungefähr 32 Millimetern. Höhlenbrüter und der Gartenrotschwanz besiedeln diese Nistkästen.

Halbhöhlen

Dies sind Kästen, die eine breitere Öffnung haben. Sie werden von Vögeln besiedelt, die Licht im Brutraum benötigen. Unter anderem zählen die Wasseramsel, Rotkehlchen und auch verschiedene Greif- und Eulenvögel dazu.

Baumläuferhöhlen

Sie werden direkt am Stamm befestigt und sind länglich. Ihre Bewohner sind Waldbaum- und Gartenläufer, diese picken die Baumrinde ab und suchen nach Nahrung.

Zaunkönigkugeln

Sind rund und haben ein ovales Einflugloch. Diese Nistkästen eignen sich am besten für kleine Vögel und Höhlenbrütern.

Sperlingkästen

Diese Art besteht aus mehreren kleinen Kästen, die nebeneinandersitzen und durch eine Wand getrennt werden. Warm mehrere Kästen? Ganz einfach: Sperlinge und Schwalben sind Koloniebrüter und brüten am liebsten, wenn sie unter Artgenossen sind.

Mehr zum Thema